Direkte Rede (Direct Speech)

Die direkte Rede im Englischen

Verwendung der Direct Speech: Regeln, Beispiele und Tipps

1. Grundlegende Regeln der direkten Rede

Die englische wörtliche oder direkte Rede folgt klaren Strukturregeln, die sich von anderen Sprachen unterscheiden. Jeder, der Englisch auf höherem Niveau sprechen oder schreiben möchte, muss diese Regeln beherrschen. Im Gegensatz zur indirekten Rede, die den Inhalt sinngemäß wiedergibt, zitiert die direkte Rede die exakten Worte einer Person. Dabei verleiht sie Texten mehr Lebendigkeit.

Wichtigster Unterschied: Die direkte Rede steht immer in Anführungszeichen, die indirekte Rede nicht.

Ein Vergleich:

Direkte Rede:
She asked, “Are you coming to the party?” Sie fragte: „Kommst du zur Party?“
Indirekte Rede:
She asked if I was coming to the party. Sie fragte, ob ich zur Party komme.

In der direkten Rede bleibt der genaue Wortlaut erhalten. Die indirekte Rede erfordert eine grammatische und somit auch Wortlautanpassung.

2. Typische Verben (Reporting Verbs)

Die häufigsten einleitenden Verben (reporting verbs) der direkten Rede sind:

  • say: meist ohne Objekt (She said, “…”)
  • tell: verlangt ein Objekt (She told him, “…”)
  • ask: häufig mit Objekt (He asked her, “…”)

Darüber hinaus lassen sich Verben wie reply (erwidern), explain (erklären), shout (rufen) oder whisper (flüstern) nutzen.

Info: Diese Verben bilden zusammen mit ihrem Subjekt und eventuellem Objekt den Begleitsatz der direkten Rede.

3. Anführungszeichen und ihre Verwendung

Anführungszeichen (quotation marks) kennzeichnen im Englischen die direkte Rede. Es gibt jedoch regionale Unterschiede bei ihrer Verwendung:

  • In US-amerikanischen Texten: doppelte Anführungszeichen (“…”)
  • In britischen und australischen Texten: häufig einfache Anführungszeichen (‘…’)
  • Bei Zitaten innerhalb einer direkten Rede gilt die umgekehrte Form:
    • When I say, Let the games begin,start running! „Wenn ich sage: ‚Lasst die Spiele beginnen‘, rennt los!“

4. Was ist mit Kommas, Satzzeichen und Groß-/Kleinschreibung?

Die Zeichensetzung und Rechtschreibung bei der direkten Rede folgt festen Regeln und bereitet oft Schwierigkeiten. Beachte Folgendes und die Beispiele:

Zeichensetzung

  • Vor einem direkten Zitat steht meist ein Komma:
    • He said, “I will call you tomorrow.” Er sagte: „Ich rufe dich morgen an.“
  • Am Ende der wörtlichen Rede steht vor dem schließenden Anführungszeichen entweder ein Komma, ein Ausrufezeichen oder ein Fragezeichen. Beispiele:
    • “It’s almost eight,” Anna answered. „Es ist fast acht“, antwortete Anna.
    • “Are you hungry?” he asked. „Bist du hungrig?“ fragte er.
    • “Run faster!” the coach shouted. „Renn schneller!“ rief der Trainer.

Rechtschreibung

  • Die gesprochene Aussage beginnt mit einem Großbuchstaben innerhalb der Anführungszeichen – es sei denn sie wurde unterbrochen (siehe unten):
    • What time is it?” Peter asked. „Wie viel Uhr ist es?“ fragte Peter.
  • Sofern kein Eigenname folgt, beginnt der anschließende Begleitsatz kleingeschrieben:
    • No, I’ve just eaten,” she replied. „Nein, ich habe gerade gegessen“, antwortete sie.
  • Wird eine neue Person zitiert oder spricht jemand anderes im Dialog, beginnt eine neue Zeile.

Aufpassen: Häufige Fehler sind das Weglassen von Kommas oder falsche Großschreibung am Anfang des Begleitsatzes.

5. Die unterbrochene direkte Rede

Eine besondere Form ist die unterbrochene direkte Rede (interrupted direct speech). Hierbei wird der Begleitsatz (reporting clause) in einen Satz direkter Rede eingeschoben. Regeln:

  • Die gesprochenen Worte müssen an einer sinnvollen Stelle unterbrochen werden.
  • Vor dem Begleitsatz steht ein Komma (in der Regel innerhalb der Anführungszeichen).
  • Nach der Unterbrechung steht ebenso ein Komma. Der dann folgende wiedergegebene Satzteil beginnt mit einem Kleinbuchstaben, es sei denn, es folgt ein Eigenname oder ein großzuschreibendes Wort.

Beispiele:

  • “I don’t know,” she whispered, “if this is right.” „Ich weiß nicht“, flüsterte sie, „ob das richtig ist.“
  • “If you want to succeed,” he explained, “you must practice every day.” „Wenn du Erfolg haben willst“, erklärte er, „musst du jeden Tag üben.“
  • “I am not sure,” he admitted, “if I can finish the project on time.” „Ich bin nicht sicher“, gab er zu, „ob ich das Projekt pünktlich fertigstellen kann.“

Fehlerquelle: Häufig werden Kommas weggelassen oder ein Großbuchstabe nach dem Begleitsatz geschrieben.

6. Direkte und indirekte Rede im Vergleich

Bei der Umwandlung von direkter in indirekte Rede entfallen die Anführungszeichen. Außerdem erfordert der Vorgang grammatische Anpassungen. Bei direkter Rede sind diese Anpassungen nicht notwendig.

Direkte Rede Indirekte Rede Grammatische Änderung
“I am tired.”¹ He said that he was tired.¹ Pronomen und Zeitform
“I saw her yesterday.”² He said that he had seen her the day before.² Pronomen, Zeitform und Zeitangabe
“I will wait here.”³ She said she would wait there.³ Pronomen, Zeitform und Ortsangabe

¹ „Ich bin müde.“ → Er sagte, dass er müde sei.
² „Ich habe sie gestern gesehen.“ → Er sagte, dass er sie am Vortag gesehen hätte.
³ „Ich werde hier warten.“ → Sie sagte, sie würde dort warten.

7. Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

  • Satzzeichen im Englischen immer innerhalb der Anführungszeichen setzen.
  • Den ersten Buchstaben der wörtlichen Rede großschreiben, auch nach einem Begleitsatz (aber nicht bei unterbrochenen direkten Reden).
  • Einheitlich britische oder amerikanische Anführungszeichen im Text verwenden.

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