Absolutadjektive

Adjektive, die keine Steigerung zulassen

Was sind Absolutadjektive und warum können sie nicht gesteigert werden?

Absolutadjektive sind Eigenschaftswörter, die einen absoluten Zustand beschreiben, der keine Abstufungen oder Vergleiche zulässt. Diese Bezeichnung leitet sich davon ab, dass diese Adjektive eine absolute Eigenschaft darstellen – sie beschreiben einen Zustand, der entweder vorhanden ist oder nicht. Die meisten deutschen Adjektive verfügen über drei Steigerungsformen (Positiv, Komparativ und Superlativ), doch Absolutadjektive entziehen sich diesem Muster.

Reguläre Adjektive wie schnell (schneller, am schnellsten) oder groß (größer, am größten) lassen sich problemlos steigern. Absolutadjektive hingegen drücken einen Zustand aus, der logisch gesehen keine Abstufung erlaubt. Ein Glas kann beispielsweise voll sein oder nicht. Theoretisch kann es nicht voller sein, obwohl dieser Ausdruck im Alltagssprachgebrauch vorkommt.

Wichtig: Sprache ist von jedem einzelnen Kontext abhängig. Das Wort logisch für Sprache zu verwenden ist daher nicht sinnvoll.

Typische Beispiele für Absolutadjektive

Die deutsche Sprache kennt zahlreiche Absolutadjektive aus verschiedenen Bedeutungsbereichen:

  • Zustandsbeschreibungen: tot, schwanger, leer, voll
  • Eigenschaften ohne Abstufung: einzig, gleich, ideal, optimal
  • Geometrische Begriffe: dreieckig, quadratisch, rund
  • Eindeutige Kategorien: perfekt, falsch, fertig

Ein klassisches Beispiel ist das Adjektiv einzig. Bereits in seiner Grundform beschreibt es eine maximale Ausprägung, weshalb eine Steigerung wie einzigste grammatikalisch falsch ist. Wenn etwas einzig ist, bedeutet dies, dass es nur einmal vorkommt – ein Zustand, der keine weitere Steigerung zulässt. Übersteigerte Formen nennt man auch Hyperlativ.

Sonderfälle und Ausnahmen in der Alltagssprache

Manche Absolutadjektive werden in der Alltagssprache dennoch gesteigert. Das Adjektiv voll zum Beispiel gilt eigentlich als nicht steigerbar, da ein Gefäß entweder vollständig gefüllt ist oder nicht. Trotzdem findet man in der Umgangssprache Ausdrücke wie „Das Glas ist noch voller.“ oder in Arbeitszeugnissen die Formulierung „zu unserer vollsten Zufriedenheit“.

Ähnlich verhält es sich mit dem Wort tot. Logisch betrachtet kann ein Lebewesen nicht toter sein als ein anderes – entweder lebt es oder nicht. Dennoch existieren in der Umgangssprache Redewendungen wie mausetot oder stocktot, die den absoluten Zustand zusätzlich betonen.

Bei einigen Absolutadjektiven hängt die Steigerbarkeit vom Kontext und der Bedeutungsnuance ab. In übertragener Bedeutung lassen sich manche Absolutadjektive durchaus steigern.

Praktische Tipps für den korrekten Umgang mit Absolutadjektiven

Um Fehler bei der Verwendung von Absolutadjektiven zu vermeiden, sollte man sich stets fragen: Beschreibt das Adjektiv einen Zustand, der entweder vollständig vorhanden ist oder nicht? Ist dies der Fall, handelt es sich wahrscheinlich um ein Absolutadjektiv, das nicht gesteigert werden sollte.

Bei Unsicherheiten kann es hilfreich sein, nach Alternativen zu suchen. Statt am optimalsten könnte man beispielsweise optimal oder bestmöglich verwenden. Anstelle von einzigste genügt das korrekte einzige.

Info: Die Beherrschung von Absolutadjektiven ist ein wichtiger Schritt zu einem präzisen und korrekten Deutsch. Diese Fähigkeit wird sowohl im akademischen als auch im beruflichen Kontext geschätzt.

Weitere Erklärungen zu den »Absolutadjektiven«

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