May vs. might – Unterschiede

Leitfaden zu may und might: die wichtigsten Unterschiede, typische Verwendungen und passende Beispiele – um Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten im Englischen sicher auszudrücken.

Hallo! Ich bin Bernd Kapori, angewandter Linguist und seit 18 Jahren Englischlehrer.

Hier lernst du in 5 Minuten den Unterschied zwischen may und might.

💡 Bernds Praxis-Tipp: „Wenn du unsicher bist, nimm might für „eher unwahrscheinlich“ oder „hypothetisch“. In formelleren Texten passt oft may. In vielen Alltagssätzen sind aber beide möglich. “

Zuletzt aktualisiert: Dezember 2025

Grundlegende Verwendung von may und might

May und might gehören zu den Modalverben im Englischen. Sie werden mit dem Infinitiv (Grundform des Verbs) kombiniert und drücken eine Möglichkeit aus, aber keine Gewissheit. Man kann sich die Wahrscheinlichkeit auf einer Skala vorstellen. Dabei stehen may und might in der Mitte zwischen „unmöglich“ (can’t) und „sehr wahrscheinlich“ (must).

Die entscheidende Regel

May nutzt man eher für eine etwas wahrscheinlichere Möglichkeit (oft auch formeller), might eher für eine weniger wahrscheinliche oder hypothetische Möglichkeit.

Beachte: Nach Modalverben wie may und might folgt das Verb immer in seiner Grundform ohne to.

Beispiele:

She may arrive late.

Sie kommt möglicherweise zu spät.

It might rain tomorrow.

Es könnte morgen regnen.

Info: May hat noch eine andere Bedeutung. Es bedeutet „dürfen“ und drückt eine Erlaubnis aus. Mehr Details zu dieser Verwendung finden sich unter can vs. be allowed to.

Unterschied zwischen may und might

Der Unterschied zwischen may und might ist gering und hängt vom Zusammenhang ab. Diese Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede:

Aspekt May Might
Grad der Wahrscheinlichkeit Etwas höher Etwas geringer
Formalität Formeller Weniger formell
Zeitform Meist Gegenwart Häufig hypothetische Situationen
Beispiel

She may be at school.

Sie ist vielleicht in der Schule.

She might join us later.

Sie schließt sich uns möglicherweise später an.

Info: Beide Verben drücken eine Möglichkeit aus. May steht oft für eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit. Might wird meist für geringere Wahrscheinlichkeit oder hypothetische Situationen verwendet.

Ist may immer formeller als might?

May ist die formellere Variante. Man verwendet sie oft in schriftlichen und höflichen Situationen. Might wirkt lockerer und ist besonders in der gesprochenen Alltagssprache üblich.

Verwendung in verschiedenen Zeitformen

Achte auf die Zeitformen bei der Verwendung von may und might:

Gegenwart

Beide Verben drücken eine aktuelle Möglichkeit aus. Beispiel:

He may/might be in his office now.

Er ist möglicherweise jetzt in seinem Büro.

Zukunft

Beide Verben zeigen eine Möglichkeit in der Zukunft an. Beispiel:

It may/might snow tonight.

Es könnte heute Nacht schneien.

Vergangenheit

Hier nutzt man may have oder might have plus Partizip II (Vergangenheitsform). Damit drückt man aus, dass etwas in der Vergangenheit vielleicht passiert ist. Beispiele:

She may have missed the bus.

Sie hat möglicherweise den Bus verpasst.

She might have lost her keys.

Sie könnte ihre Schlüssel verloren haben.

May und might im Vergleich zu anderen Modalverben

Im Englischen gibt es mehrere Modalverben, die den Grad der Wahrscheinlichkeit anzeigen. Die Skala reicht von „unmöglich“ bis „sehr wahrscheinlich“:

  • Must: hohe Wahrscheinlichkeit oder Sicherheit
  • May, might, could: geringe Wahrscheinlichkeit
  • Can’t: Unmöglichkeit
Pfeil mit Wahrscheinlichkeiten von must, may, might, could, can't

He must be hungry.

Er ist sicher hungrig.

hohe Wahrscheinlichkeit

He may be hungry.

Er ist möglicherweise hungrig.

geringe Wahrscheinlichkeit

He might be hungry.

Er könnte hungrig sein.

geringe Wahrscheinlichkeit

He can’t be hungry.

Er kann nicht hungrig sein.

Unmöglichkeit

Tipps für Englischlerner

Beim Gebrauch von may und might sollte man beachten:

  • Beide Verben bedeuten fast das Gleiche – sie zeigen eine Möglichkeit an.
  • In formellen Situationen passt may oft besser.
  • Für hypothetische Fälle oder geringere Wahrscheinlichkeit eignet sich might.
  • Nach may und might folgt immer der Infinitiv ohne to.
  • Für die Verneinung nutzt man may not oder might not. Beispiele:

You may not use this computer.

Du darfst diesen Computer nicht benutzen.

It might not be the answer.

Es ist möglicherweise nicht die Antwort.

Vertiefung & Anwendung – May vs. might (Möglichkeiten)

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Kategorie Thema
Grundlagen Adverbs of probability – probably, maybe, definitely: Wahrscheinlichkeitsadverbien
Vergleich Modal verbs in the past – may have / might have: Vermutungen in der Vergangenheit
Hintergrund Conditional sentences – if-Sätze: Typ 1, 2 und 3 (mit may/might)
Anwendung Übung 1 zu may und might