Modalität im Englischen

Leitfaden zur Modalität im Englischen: Verstehe, wie du mit Modalverben und festen Mustern Bedeutung „färbst“ – z. B. Möglichkeit, Notwendigkeit, Wahrscheinlichkeit, Erlaubnis oder Ratschlag.

Hallo! Ich bin Bernd Kapori, angewandter Linguist und seit 18 Jahren Englischlehrer.

Hier lernst du in 5 Minuten die Grundlagen von Modalität.

💡 Bernds Praxis-Tipp: „Denk bei Modalität immer zuerst an die Sprecherhaltung: Wie sicher bist du, wie stark ist der Druck, wie höflich willst du klingen? Wähle dann das passende Modalverb (z. B. might = unsicher, must = stark, could = höflich) und setze es vor den Infinitiv ohne to.“

Zuletzt aktualisiert: Dezember 2025

Grundlagen der Modalverben verstehen

Ein Modalverb oder Halbmodalverb gibt einem Hauptverb eine zusätzliche Bedeutung. Das nennt man Modalität. Diese Bedeutung drückt zum Beispiel eine Möglichkeit oder eine Notwendigkeit aus.

Die entscheidende Regel

Modalität zeigt die Einschätzung oder Absicht des Sprechers (z. B. Möglichkeit, Notwendigkeit, Wahrscheinlichkeit). Im Englischen drückst du das meist mit Modalverben + Infinitiv ohne to aus: may go, might be, must leave, should try – das Hauptverb bleibt dabei unverändert.

Grammatische Grundlagen

Modalverben sind eine besondere Art von Hilfsverben mit eigenen Regeln: Sie stehen immer vor dem Hauptverb in seiner Grundform (Infinitiv), und sie ändern ihre Form nicht, egal ob die Person Einzahl oder Mehrzahl ist.

Die wichtigsten Modalverben im Englischen sind:

  • can, may, might, could, should, would, will, must, shall

Beispiele für Halbmodalverben im Englischen sind:

  • have to, supposed to, ought to, had better

Modalverben haben klare Merkmale:

  • Sie bekommen keine Endungen wie -s, -ed oder -ing.
  • Sie bilden Verneinungen und Fragen wie andere Hilfsverben.

Beispiele:

I can dance.

Ich kann tanzen.

He must call now.

Er muss jetzt anrufen.

May I turn on the light?

Darf ich das Licht einschalten?

Info: Das Englische drückt Modalität auch auf andere Weisen aus. Weitere Details dazu erklärt der Glossareintrag Modalität.

Die fünf Haupttypen von Modalität im Englischen

Im Englischen gibt es fünf grundlegende Arten von Modalität. Jede Art wird durch bestimmte Modalverben ausgedrückt:

Modalitätstyp Modalverben Beispiel
Fähigkeit can, could

I can ride a bike.

Ich kann Fahrrad fahren.

Erlaubnis can, may

May I open the window?

Darf ich das Fenster öffnen?

Wahrscheinlichkeit will, might, may, can, could

It might snow tomorrow.

Es könnte morgen schneien.

Verpflichtung must, have to

You must wear a helmet.

Du musst einen Helm tragen.

Ratschlag should

You should drink more water.

Du solltest mehr Wasser trinken.

Modalverben für höfliche Kommunikation

Modale Ausdrücke helfen dabei, höflicher zu sprechen. Im Englischen gestalten bestimmte Modalverben Bitten oder Aufforderungen freundlicher.

Vergleich:

Turn off the TV.

Schalte den Fernseher aus.

direkter Befehl

Could you turn off the TV?

Könntest du den Fernseher ausschalten?

höfliche Bitte

Tipp: Besonders bei der Arbeit ist Höflichkeit wichtig. Die Formulierung “Would you please …” wirkt sehr höflich und setzt den Gesprächspartner weniger unter Druck. Weitere Möglichkeiten unter höfliche Fragen im Englischen.

Besonderheiten bei der Verwendung von Modalverben

Modalverben haben je nach Zusammenhang verschiedene Bedeutungen. Zum Beispiel:

Must kann eine Verpflichtung ausdrücken:

You must wear a seatbelt.

Du musst einen Sicherheitsgurt anlegen.

Must kann auch eine starke Vermutung zeigen:

He must be tired.

Er muss müde sein.

Um über die Vergangenheit zu sprechen, verwendet man oft have und das Partizip Perfekt (3. Verbform):

I might have missed the bus.

Ich habe den Bus vielleicht verpasst.

She could have finished earlier.

Sie hätte früher fertig sein können.

Wann steht kein to nach dem Modalverb?

Englischlerner machen oft den Fehler, nach Modalverben to zu benutzen.

Merke: Nach Modalverben folgt immer der Infinitiv ohne to. Man nennt diese Form auch Bare Infinitive.

Richtig: I can swim.

Ich kann schwimmen.

Falsch: I can to swim.

Ausnahme: Halbmodale Verben wie have to, need to und used to verhalten sich manchmal wie Modalverben, aber sie stehen immer mit to.

Beispiel:

You have to pay attention, Rick.

Du musst aufpassen, Rick.

Vertiefung & Anwendung – Modalität

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Kategorie Thema
Vergleich Modalität in der Vergangenheit (might have, could have, must have)
Hintergrund Abstufungen der Sicherheit (Graduierung: might & may; could & can)
Anwendung Übung 1 zur Modalität