Linking und Intrusive r

Verbindendes r im Englischen

Linking und Intrusive r als Besonderheiten der englischen Aussprache

1. Was ist das verbindende r?

Die englische Aussprache kennt zwei r-Phänomene. Sie verbessern den Sprachfluss und erzeugen einen authentischen Klang. Dadurch klingt britisches Englisch oft so fließend, selbst wenn Wörter eigentlich getrennt gesprochen werden sollten. Der Grund liegt in der besonderen Funktion des Buchstabens r.

In nicht-rhotischen Dialekten wie dem britischen Englisch fungiert das r als elegante Klangbrücke zwischen Wörtern. Für jeden, der natürlich klingend Englisch sprechen möchte, ist die Beherrschung dieses Phänomens entscheidend.

2. Linking r – das geschriebene Verbindungs-r

Das Linking-r findet sich in Dialekten, in denen das geschriebene r am Wortende normalerweise nicht ausgesprochen wird. Beginnt das folgende Wort mit einem Vokal, wird dieses r hörbar. Eine natürliche Verbindung entsteht zwischen den Wörtern, die den Sprachfluss erleichtert.

Hier einige Beispiele mit Lautschrift:

  • Far away wird als /fɑːr əˈweɪ/ ausgesprochen.
    • Das r wird deutlich artikuliert.
  • Better idea klingt wie /ˈbetər aɪˈdɪə/.
    • Das sonst stumme r wird zur Brücke.
  • Here and there wird zu /hɪər ənd ðeə/.
    • Nur das erste r wird verbindend ausgesprochen.

Entscheidend ist: Das r muss im Schriftbild vorhanden sein. Es wird aktiviert, wenn das folgende Wort mit einem Vokal beginnt.

3. Intrusive r – das eingefügte r ohne schriftliches Pendant

Faszinierend ist das Phänomen des Intrusive-r. Dabei wird ein r-Laut eingefügt, obwohl kein entsprechender Buchstabe im Wort existiert. Typischerweise geschieht dies, wenn Wörter auf die Vokale /ə/, /ɑː/ oder /ɔː/ enden und das folgende Wort mit einem Vokal beginnt.

Häufige Beispiele sind:

  • The idea(r) of it – zwischen idea und of wird ein r eingefügt.
  • I saw(r) it – obwohl saw ohne r geschrieben wird, erscheint der Laut.
  • China(r) and Japan – zwischen den Ländernamen entsteht ein verbindendes r.

Dieses Phänomen ist besonders im britischen Englisch verbreitet. Manchmal gilt es als Sprachfehler oder umgangssprachlich. Viele gebildete Sprecher verwenden es jedoch unbewusst, weil es den Sprachfluss natürlicher gestaltet.

4. Die phonetische Begründung

Beide Phänomene (Intrusive und Linking r) dienen einem gemeinsamen Zweck: Sie vermeiden den sogenannten Hiat – das Aufeinandertreffen zweier Vokale zwischen Wörtern. Das r fungiert als Gleitlaut und erleichtert die Aussprache.

Für Deutschsprachige ist dieses Konzept zunächst ungewohnt. Im Deutschen kommen nämlich andere Strategien zur Hiattilgung zur Anwendung. Die Beherrschung dieser subtilen Ausspracheeigenheit kann den Unterschied zwischen fortgeschrittenem und muttersprachlichem Klang ausmachen.

5. Regionale Unterschiede beachten

Diese beiden Phänomene treten hauptsächlich in nicht-rhotischen Dialekten auf. Das amerikanische Englisch ist überwiegend rhotisch, weshalb das Linking-r deutlich seltener und das Intrusive-r kaum vorkommt. Im amerikanischen Englisch werden alle geschriebenen r ausgesprochen.

Wer authentisches britisches, australisches oder neuseeländisches Englisch sprechen möchte, sollte diese Ausspracheeigenheiten gezielt üben und in seinen Sprachgebrauch integrieren.

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