Im Englischen gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen short vowels (kurze Vokale) und long vowels (lange Vokale). Der Unterschied ist nicht nur Theorie, sondern verändert die Bedeutung von Wörtern. Wenn man Vokale falsch ausspricht, kann sich der Sinn eines Wortes komplett ändern:

• Der kurze Vokal /ɪ/ in sit (sitzen) klingt anders als der lange Vokal /iː/ in seat (Sitz).
• Der kurze /æ/ in cat (Katze) unterscheidet sich vom langen /ɑː/ in cart (Wagen).
• Der kurze /ʊ/ in put (stellen) ist nicht zu verwechseln mit dem langen /uː/ in food (Essen).

Info: Der Klang eines englischen Vokals hängt von drei Dingen ab: wie hoch die Zunge liegt, ob sie vorne oder hinten im Mund ist und ob die Lippen eine runde Form haben. Der Vokal /iː/ im Wort see ist zum Beispiel ein hoher, vorderer Vokal ohne runde Lippen. Dagegen ist der Vokal /uː/ in too ein hoher, hinterer Vokal mit runden Lippen.

Im International Phonetic Alphabet (IPA) bekommt jeder englische Vokal ein eigenes Symbol. Diese Lautschrift hilft, die echte Aussprache zu erkennen – unabhängig davon, wie das Wort geschrieben wird. Im britischen Standardenglisch unterscheidet das IPA folgende Hauptgruppen:

Monophthonge (einfache Vokale)

• Kurze Vokale:
  • /ɪ/ wie in ship
  • /e/ wie in pen
  • /æ/ wie in man
• Lange Vokale:
  • /iː/ wie in sheep
  • /ɑː/ wie in march
  • /uː/ wie in pool

Diphthonge (Doppellaute)

• /eɪ/ wie in cake
• /aɪ/ wie in sky
• /ɔɪ/ wie in toy
• /əʊ/ wie in home
• /aʊ/ wie in town

Info: Ein Diphthong ist ein doppelter Laut. Man spricht also zwei Vokale in einer einzigen Silbe. Dabei gleitet die Stimme von einem Laut zum anderen.

Der häufigste Vokallaut im Englischen ist das „Schwa“ /ə/. Er klingt sehr neutral und kommt in vielen unbetonten Silben vor, zum Beispiel im zweiten e von problem oder im a von sofa.

Tipp: Wer alleine schon den Schwa-Laut richtig benutzt, lässt seine englische Sprache natürlicher klingen. Das ist ein wichtiger Schritt für eine authentische Aussprache.

Eine große Schwierigkeit beim Englischlernen ist die Rechtschreibung. Das ist sogar für Muttersprachler nicht einfach. Der Grund dafür ist, dass die geschriebenen Wörter oft nicht zur Aussprache passen. Ein Buchstabe hat zum Beispiel oft verschiedene Laute:

Umgekehrt gibt es für einen Laut oft verschiedene Schreibweisen. Man hört zum Beispiel den Laut /iː/ in den Wörtern green, machine, key und people. Tabellarisch:

Die Zahl und Ausprägung der Vokale unterscheidet sich je nach englischem Dialekt. Im britischen und amerikanischen Englisch klingen sie oft unterschiedlich. Hier sind zwei Beispiele:

• Das a im Wort dance klingt im britischen Englisch wie /ɑː/. Im amerikanischen Englisch klingt es dagegen wie /æ/.
• Das o im Wort hot klingt im britischen Englisch wie /ɒ/, im amerikanischen Englisch aber eher wie /ɑː/.

Gezieltes Training mit gleichklingenden Wortpaaren

Das Training mit Minimalpaaren wie beat/bit oder cart/cut hilft dabei, die Unterschiede zu hören und richtig auszusprechen.

Nutzung von authentischem Hörmaterial

Regelmäßiges Hören von Podcasts, Serien oder Gesprächen auf Englisch entwickelt ein gutes Gefühl für die richtige Aussprache.

Arbeit mit Lautschrift

Die Lautschrift (IPA) ist sehr nützlich. Sie zeigt genau, wie man einen Vokal ausspricht und so Unsicherheiten vermeidet.

Beachtung von Rhythmus und Intonation

Vokale klingen in betonten und unbetonten Silben oft verschieden. Genaues Hinhören und Nachahmen der Sprachmelodie ist daher wichtig.

Nachfolgende Themen könnten zu »Vokalen in der englischen Sprache« passen und deshalb ebenfalls interessant sein:

• Konsonanten in der englischen Aussprache
• Schwierige Häufungen von Konsonanten im Englischen