Konsonantencluster im Englischen

Häufungen von Konsonanten korrekt aussprechen

1. Wie funktionieren englische Konsonantencluster?

Im Englischen gelten bestimmte Regeln für Konsonantencluster (Aneinanderreihung von Konsonanten). Die Phonotaktik ist das Regelwerk für Lautkombinationen und legt fest, welche Kombinationen erlaubt sind.

Man unterscheidet:

  • Cluster am Silbenanfang (Onset)
  • Cluster am Silbenende (Koda)

Am Anfang einer Silbe können höchstens drei Konsonanten stehen. Diese Dreiergruppen folgen einem festen Muster:

  • Der erste Konsonant ist immer [s].
  • Danach folgt ein Plosiv, ein Explosivlaut wie [p], [t], [k] oder [b], [d], [g].
  • Am Ende steht ein Liquid, ein Fließlaut wie [l], [r] oder ein Halbvokal wie [w], [j].

Deshalb sind Wörter wie splash, street oder spring möglich.

Am Ende einer Silbe ist es oft noch schwieriger. Dort folgen manchmal bis zu vier Konsonanten aufeinander, wie in den Wörtern twelfths [twɛlfθs] oder crisps [krɪsps]. Das gibt es in vielen anderen Sprachen nicht. Deshalb ist die Aussprache für Menschen, die Englisch lernen, oft schwer.

2. Erlaubte und nicht erlaubte Kombinationen

Nicht jede denkbare Konsonantenfolge ist im Englischen zulässig. Die folgende Tabelle zeigt Beispiele für erlaubte und nicht erlaubte Cluster am Wortanfang:

Erlaubte Cluster Beispiele Nicht erlaubte Cluster Nicht existierende Beispiele
[pl], [bl], [kl] play, blue, clean [tl], [dl] tleaf, dlight
[pr], [br], [tr] price, bring, tree [sr], [zl] sroad, zlean
[sp], [st], [sk] speak, stop, skate [pb], [kg] pbench, kgarden
[spl], [spr], [str] splash, spring, street [zbl], [ksw] zblack, kswim

Info: Erlaubte Verbindungen von Mitlauten folgen in der englischen Sprache einem festen Muster. Wenn zwei Mitlaute zusammenstehen, kommt oft ein Plosiv-Laut wie [p], [b], [t], [d], [k] oder [g] zuerst. Danach folgt ein Liquid-Laut wie [l] oder [r]. Das erklärt, warum Kombinationen wie [pl], [pr], [tr] oder [kl] am Wortanfang häufig vorkommen.

3. Warum sind Konsonantencluster für Englischlerner wichtig?

Die richtige Aussprache von Konsonantengruppen ist wichtig, damit man beim Sprechen gut verstanden wird. Im Alltag vereinfachen viele Sprecher diese Gruppen, besonders am Ende eines Wortes. Sie sprechen etwa months oft als [mʌns] aus und lassen das /θ/ einfach weg. Das ist typisch für das gesprochene Englisch.

Viele Englischlerner haben mit diesen Lautkombinationen, der Phonotaktik, Schwierigkeiten. Das liegt daran, dass ihre Muttersprache weniger komplexe Gruppen kennt. Deshalb fügen Lerner oft einen falschen, zusätzlichen Vokal ein. Das erleichtert die Aussprache.

Typische Aussprachefehler bei Konsonantenclustern

Ein häufiger Fehler ist die Epenthese (Einfügen eines zusätzlichen Lautes). Statt train [treɪn] hört man dann [təreɪn] oder [terəɪn]. Ein weiteres Problem ist das vollständige Weglassen eines Konsonanten, was die Bedeutung eines Wortes verändern kann.

Info: Auch Muttersprachler fügen beim Sprechen manchmal einen zusätzlichen Laut ein – allerdings an anderen Stellen. Ein Beispiel dafür ist das Linking und intrusive ‚r‘. Manche halten das für eine schlechte Aussprache.

4. Praktische Übungen für bessere Aussprache

Um die Aussprache von Konsonantenclustern zu verbessern, helfen diese Übungen:

  • Man startet mit einfachen Zwei-Konsonanten-Clustern wie [pl], [bl] oder [tr], bevor man komplexere wie [spl] oder [str] übt.
  • Man spricht die Cluster zuerst langsam und deutlich. Dann steigert man das Tempo.
  • Man zerlegt schwierige Cluster in Teile und verbindet sie dann. Für twelfths [twɛlfθs] kann man erst [tw], dann [elf], dann [θs] üben und alles zusammenfügen.

5. Konsonantencluster am Silbenende

Besonders schwierig sind die Cluster am Silbenende. Im Englischen können hier bis zu vier Konsonanten folgen, wie in glimpsed [glɪmpst] oder sixths [sɪksθs]. In der lockeren Alltagssprache werden diese Endcluster aber oft vereinfacht.

Am häufigsten wird der Laut /t/ reduziert, besonders wenn er Teil eines größeren Clusters ist. So wird products oft als [ˈprɑdʌks] ausgesprochen, wobei das /t/ ausgelassen wird. Diese Vereinfachung ist typisch für das Englische und kein Zeichen für schlechte Aussprache.

Auch Muttersprachler vereinfachen Konsonantencluster. Es geht also nicht darum, jeden Konsonanten immer perfekt auszusprechen. Wichtig ist, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann eine Reduktion sinnvoll ist.

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  • Englische Silben und Silbentrennung